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Dauerausstellungen

Ein zauberhaftes Schloss

Es ist ein Haus für große und kleine Entdecker. In den historischen Räumen erleben Sie verschiedene Facetten sächsischer Geschichte.

Wappensaal: Im festlichen Saal mit seiner einzigartigen, prächtigen Stuckdecke aus dem Jahre 1609 erklingen regelmäßig Konzerte, werden Trauungen gefeiert und interessante Vorträge gehalten. Er erinnert an die Kunstsinnigkeit der Herren von Bünau, die das Schloss damals ausbauen ließen.

Die Schlosskapelle: Religion spielte im Leben der einstigen Schlossherren eine bedeutende Rolle. Davon zeugt die Kapelle. Diese wurde um 1500 im Stile der Gotik errichtet und im 19. Jahrhundert umgebaut. Wertvolle Konsolköpfe aus Sandstein, die um 1600 geschaffen wurden und zu ihrer Entstehungszeit den großen Trompetersaal (heute Ruine) zierten, sind hier zu bewundern.

Der Vogelsaal: Der Vogelsaal beeindruckt mit seinen wertvollen Malereien aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts. Das doppeljochige Sterngewölbe ist mit Renaissanceornamenten und Tierdarstellungen bemalt. Auch auf den Fensterlaibungen konnten Restauratoren Fragmente von Wandmalerei freilegen.

Baugeschichte

Über 800 Jahre ist es her, dass eine erste Burganlage errichtet wurde. Viele Baumaßnahmen folgten in den Jahrhunderten darauf. Die Spuren aus alter Zeit können Sie während eines Rundganges im Schloss entdecken. In einem spannenden Animationsfilm, in Bild und Text sowie im Modell, können Sie sich über die Geschichte des denkmalgeschützten Gebäudes informieren.

Die Dauerausstellung zur Baugeschichte wurde mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

800 Jahre in 8 Minuten

In einem anschaulichen Animationsfilm erleben Sie die wichtigsten Bauphasen von Burg und Schloss Lauenstein in Bild und Ton. 

Hausgeschichtlicher Leitfaden

Während eines Rundgangs durch das Schloss entdecken Sie in verschiedenen Räumen Informationstafeln, die vor Ort über Besonderheiten des Gebäudes erzählen. So können Sie zum Beispiel erfahren, wo sich das stille Örtchen der Grafen befand, mit welchen Instrumenten Engel musizierten oder wie geheizt wurde.

Das Schloss zum Erfühlen

Am Eingang des Museums erwartet Sie ein Tastmodell der gesamten Schlossanlage. Für Sehbehinderte sind die wichtigen Bestandteile in Brailleschrift erklärt.

Lauenstein – eine Stadt mit Geschichte

Die Siedlung Lauenstein entstand als Suburbium im Schutze der gleichnamigen Burg und wurde erstmals 1340 urkundlich erwähnt.

Die Wirtschaftsgrundlagen der Stadt, deren Zentrum ein steil abfallender Marktplatz mit Bürgerhäusern, geschützt von einer Stadtmauer mit drei Toren, waren das Handwerk sowie die meist im Nebenerwerb betriebene Landwirtschaft und der um 1450 einsetzende Bergbau.

Die Verleihung der Stadtrechte erfolgte Schritt für Schritt: ab 1374 erhielt Lauenstein das Recht, einen Wochenmarkt abzuhalten, ab 1489 durften die Einwohner einen Rat und Bürgermeister wählen, 1494 wurde Lauenstein durch die wettinischen Landesherren das volle Stadtrecht zugesprochen.

Von den Kursächsischen Postmeilensäulen und der Vermessung der sächsischen Postwege

In der für Sachsen einmaligen Ausstellung wird die Geschichte der bedeutenden Denkmale des kursächsischen Post- und Verkehrswesens erzählt.

Insbesondere erfahren Sie Interessantes über die kursächsischen Postmeilensäulen, die August der Starke (1670-1733) aufstellen ließ, aber auch über die Vermessung sächsischer Straßen, die zur damaligen Zeit mit Messkutsche und -karre erfolgte.

Im 18. Jahrhundert entstand im Kurfürstentum Sachsen das erste flächendeckende europäische Verkehrsleitsystem nach römischen Vorbildern an den damaligen überregionalen Verkehrswegen - die kursächsischen Postmeilensäulen. Die Grundlage dafür bildete die Vermessung des Landes durch Adam Friedrich Zürner (1679-1742) mit Entfernungsangaben in Wegstunden (1 Stunde = 4,531 km). Die prächtigen Distanzsäulen, die in vielen Orten Sachsens zu finden sind, erinnern noch heute an das aufwändige Projekt August des Starken.

George Bähr – Leben und Werk des berühmten Lauensteiners

Kaum einer weiß, dass George Bähr, der berühmte Baumeister der Dresdner Frauenkirche, in Lauenstein aufgewachsen ist.

Die Biographie George Bährs birgt viele Geheimnisse, auch kennen wir sein Aussehen nicht, denn ein Porträt des Baumeisters ist nicht überliefert. Als Sohn eines Zimmermanns wurde er am 15. März 1666 in Fürstenwalde geboren und wuchs in Lauenstein auf, besuchte hier wahrscheinlich die Knabenschule und lernte das Zimmermannshandwerk. Im Jahr 1693 ging Bähr nach Dresden und arbeitete in der Residenzstadt als Zimmermann. Er nannte sich Künstler und Mechanicus, entwarf Orgelprospekte genauso wie Schlösser und Palais. Mit 39 Jahren beriefen die Dresdner Stadtväter Bähr 1705 zum Ratszimmermeister.

Sein erster Bau war die Pfarrkirche von Loschwitz bei Dresden, die 1708 fertiggestellt wurde. Zahlreiche Kirchen, wie zum Beispiel die Waisenhauskirche in Dresden, die Dorfkirche zur Heiligen Dreieinigkeit in Schmiedeberg und die Kirche in Beitzsch (Biecz in Polen) folgten. Als Baumeister bzw. Berater war George Bähr in den folgenden Jahren an der Errichtung bzw. dem Umbau der Kirchen in Königstein, Kesselsdorf, Hohenstein sowie in Schmannewitz beteiligt. Nach seinen Vorgaben wurden auch verschiedene Wohnhäuser in Dresden errichtet.

Bährs Hauptwerk ist die weltberühmte Frauenkirche in Dresden. Kühn und meisterhaft im 18. Jahrhundert errichtet - wurde sie 1945 zerstört, ab 1991 wieder erbaut und im Oktober 2005 fertiggestellt.

Mit Volldampf voraus - über die Geschichte der Müglitztalbahn

Gerade einmal zwei Jahre dauerte der Bau der Bahnstrecke zwischen Mügeln (heute Heidenau) und Geising. Ab 1890 schnauften Dampflokomotiven über die Schmalspurstrecke durch das kurvenreiche Müglitztal.

Die Bahnstrecke war damals 36,1 km lang und überwand einen Höhenunterschied von 470 m. Der erste Fahrplan sah vier tägliche Zugpaare vor, die Fahrtzeit betrug für die Gesamtstrecke etwa 150 min. Die Strecke wurde später weitergeführt, so dass Altenberg 1923 eine eigene Bahnstation erhielt.

Von 1934 bis 1938 erfolgte der Umbau auf Normalspur. Der Abschnitt Heidenau–Lauenstein wurde komplett neu trassiert, auf dem restlichen Teilstück bis Altenberg vergrößerte man nur den Kurvenradius. Durch den Neubau war die Regelspurstrecke etwa drei Kilometer kürzer. Heute ist die Strecke eine wichtige Verkehrsanbindung für Berufspendler, Schüler, Touristen und Wintersportler.

Die Dioramen in der Ausstellung berichten über die abwechslungsreiche Geschichte der Eisenbahnstrecke. Wenn das Modell der Schmalspur-Dampflokomotive (eine sächsische VI K) über die Schienen von Geising nach Altenberg fährt, schlagen nicht nur Kinderherzen höher.

Jäger, Wild und Wald – die Geschichte der Jagd im Osterzgebirge

Früher mit der Armbrust, später mit der Flinte - die Schlossherren veranstalteten regelmäßig Jagden in ihren Wäldern.

Für die Herrschaft Lauenstein spielte die Jagd stets eine wichtige Rolle. Schon im Mittelalter wurde die Jagd mehr und mehr zum Privileg der Adligen. Die Grafen von Bünau hatten das Recht der hohen und niederen Jagd. In der Dauerausstellung sind zahlreiche Trophäen, Tierpräparate und Jagdwaffen zu sehen.

In Lauenstein hat die Beizjagd vermutlich eine längere Tradition. So erzählt die berühmteste Lauensteiner Sage über einen spektakulären Kindesraub:

Der Schlossherr von Lauenstein war um das Jahr 1651 auf einer Reise gestorben. Seine Gemahlin, Agnes Katharina von Bünau, die nun Besitzerin von Lauenstein war, gebar drei Monate nach dem Todesfall einen Knaben, den sie sehr lieb hatte. Als der Knabe zwei Jahre alt war, weilte die Mutter mit dem Kind an einem schönen Frühlingstag auf einem unweit des Schlosses gelegenen Hügel. Der Knabe schlummerte auf dem weichen Rasen. Die Mutter entfernte sich, um Blumen zu pflücken. Plötzlich kam ein gewaltiger Greifvogel aus dem Wald geflogen, der das schlafende Kind mit seinen Fängen erfasste und sich mit ihm in die Lüfte erhob. Langsam trug er die schwere Last dem nahe gelegenen Felsen zu.

Glücklicherweise hatte der am Schloss angestellte Falkner den Vorgang beobachtet. Dieser schickte seinen mutigsten Jagdfalken. Der bedrängte den gewaltigen Greifvogel dermaßen, dass der Adler das Kind loslassen musste. Da er wegen der beträchtlichen Last nicht sehr hoch geflogen war, fiel das Kind unbeschadet in die Wiese und konnte der Mutter wohlbehalten übergeben werden.

 


 

Der Wald im östlichen Erzgebirge

Das Waldkulturerbe in unserer Region besser zu verstehen, ist Anliegen unserer Dauerausstellung.

Wie der Wald zu dem wurde, was er heute ist, erfahren die Besucher in verschiedenen Räumen der Dauerausstellung. Sie werden in den einstigen Urwald des Osterzgebirges entführt, hören, wie früher in den dichten Wäldern der Region die Wölfe heulten und die Braunbären brummten. Hier können die Besucher auch testen, ob sie die Stimmen einiger Waldtiere richtig erkennen.

Außerdem sehen und lesen sie, wie der Mensch im Laufe der Jahrhunderte die Natur des Osterzgebirges veränderte. Im Mittelalter begann man, den Wald für den Bau von Burgen und Siedlungen zu roden, denn in Sachsen hatte man Silbererz und in Böhmen Zinnerz gefunden, die Grenzen mussten also gesichert werden. Dies geschah zwischen 1200 und 1400. Mit dem Bergbau folgten zwei weitere Rodungsperioden, welche den Waldbestand am Ende stark bedrohten. Erst im 18. Jahrhundert entwickelte sich im Osterzgebirge eine geregelte Forstwirtschaft. Heute ist die nachhaltige Forstwirtschaft ein Schlüssel, um auch in der Zukunft die vielfältigen Funktionen unseres Waldes zu sichern.

Ein Virtuose der Farben – Heribert Fischer-Geising

Nur mit Liebe im Herzen schafft man Kunst, sagte Heribert Fischer-Geising.

Heribert Fischer-Geising (1896-1984) war Maler und Graphiker, der in seinen zahlreichen Werken hingebungsvoll vor allem seiner Liebe zur Osterzgebirgslandschaft, später auch zum Schwarzwald und dem Tessin immer wieder Ausdruck verlieh. Insbesondere galt seine Zuneigung Geising und dessen Umgebung. Heribert Fischer-Geising fühlte seit seiner Kindheit eine tiefe Verbundenheit mit diesem Ort im Osterzgebirge. So ließ er sich 1919 hier nieder, nachdem er traumatisiert und schwer verwundet aus dem Ersten Weltkrieg zurückkehrte. Er war dann als freischaffender Künstler und Lehrer tätig. 

Die etwa 50 ausgestellten Werke stammen aus dem Fundus des Osterzgebirgsmuseums Schloss Lauenstein und der Heribert Fischer-Geising Stiftung, die dem Museum angeschlossen ist. Mit dieser Dauerausstellung soll an den heute noch viel zu wenig beachteten Vertreter der Neuen Sachlichkeit erinnert werden. Außerdem ist es ein Anliegen der Heribert Fischer-Geising Stiftung, das Werk des Künstlers, zumindest in Teilen, der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Im Kerker

Eng verbunden mit der Herrschaft Lauenstein ist die Rechtsgeschichte.

Auf Schloss Lauenstein wurde bis Mitte des 19. Jahrhunderts Gericht gehalten. Zahlreiche Akten aus dem 17. und 18. Jahrhundert erlauben uns heute einen Blick in die Zeit der Grafen von Bünau, die das Privileg der Niederen und Hohen Gerichtsbarkeit inne hatten. Das bedeutet, sie durften neben Geld-, Leibes- und Schandstrafen auch über Leben und Tod der Menschen entscheiden.

Ein finsteres Verlies aus dem Mittelalter auf dem Gelände der Burganlage zeugt ebenso vom Umgang mit einstigen Delinquenten wie die Arrestzellen und die Wächterstube aus dem 19. Jahrhundert in den Kellern im Ostflügel des Schlosses.

Der Kräutergarten

Genießen Sie den idyllischen Schlossgarten.

An die Südseite des Schlosses lehnt sich der Terrassengarten. Auf den Beeten gedeihen Heil- und Würzkräuter. Erfreuen Sie sich am Duft der Kräuter und lassen Sie sich von der Pflanzenvielfalt überraschen und vom Anblick der schönen Blüten verzaubern.

Mineralien aus dem Erzgebirge und aller Welt

Die ausgestellten Mineralien sind ein kleiner Teil der großzügigen Schenkung von Emmerich Pavlik an das Osterzgebirgsmuseum Schloss Lauenstein. Der Frohburger war sein Leben lang mit Leidenschaft auf der Suche nach diesen Kostbarkeiten der Erde. Der Quarz blieb immer das zentrale Auswahlkriterium für seine Sammlung. Ein besonderes Augenmerk legte er dabei auf Stücke, die aus dem Erzgebirge stammen. Quarze kommen in den prächtigsten Farbvarietäten und verschiedenen Verbindungen in unserer Natur vor. Die reinste Form des Quarzes ist der Bergkristall. Die faszinierenden Farben machen Quarze, wie beispielsweise den Amethyst, zu beliebten Schmucksteinen. Aber auch aus der modernen Industrie ist der Quarz als Rohstoff nicht wegzudenken. So benötigen wir ihn als Schwingquarz in Uhren und Funktechnik, zur Glasherstellung oder verwenden ihn in der Halbleiterindustrie.

Johann Schelle und Johann Kuhnau

"Die Musik verjagt den Teufel und macht die Menschen fröhlich," schreibt Martin Luther.
In diesem Teil der Dauerausstellung erfahren unsere Besucher spannendes über die Geschichte der Musik im Osterzgebirge, welche schon lange das Leben der Menschen hier prägt. Sie werden eingeladen, an einer historischen Musikstunde mit Kantor K. teilzunehmen und die berühmten osterzgebirgischen Komponisten Johann Kuhnau (1660 - 1722), Johann Schelle (1648 - 1701) und Nino Neidhardt (1889-1950) näher kennenzulernen. Nur wenige wissen, dass beide Vorgänger des berühmten Leipziger Thomaskantoren Johann Sebastian Bach – Johann Schelle und Johann Kuhnau – aus dem Osterzgebirge stammen. An unserer Hörstation können sich die Besucher auf eine musikalische Zeitreise begeben.

Puppentheater

Das Puppenspiel hat eine langjährige Tradition im Osterzgebirge. Paul Hölzig (1911-1989), in der Nachkriegszeit einer der besten Puppenspieler der DDR, hatte einen festen Spielsitz im Gasthof Bärenfels. Mit seinem Kasperle begeisterte er Groß und Klein deutschlandweit.

Ruth und Hans-Joachim Hellwig, die Hölzig noch persönlich kannten, reisten ebenfalls mit ihrem Puppenspiel durch ganz Deutschland. Sie beschäftigten sich mit dem Kaspertheater und gastierten oft in Bärenfels. Hans-Joachim Hellwig gründete zusammen mit dem Bärenfelser Gastwirt Jan Kempe und dem Verein für KulturGeschichte Bärenfels e.V. das Bärenfelser Puppentheaterfest, welches seit 2005 jedes Jahr regionale und auch internationale Puppenspielbühnen sowie ein begeistertes Publikum in das Osterzgebirge schickt.

Besucher können zahlreiche handgemachte Holzpuppen bestaunen und die interessante Geschichte hinter der Puppenspieltradition erfahren.

Bergwiesen im Osterzgebirge

Blütenbunte Wiesen mit tausenden Orchideen und anderen seltenen Pflanzen und Tieren versetzen die Besucher immer wieder in Erstaunen. Der würzige Duft des Bärwurz und der raue Schrei des Wachtelkönigs sind unvergessliche Erlebnisse in der weiten Landschaft des Erzgebirgskamms zwischen Altenberg und Fürstenwalde.

Bunt blühende Bergwiesen sind prägende Elemente der Osterzgebirgsnatur. Ihre Entstehung ist Teil einer fast tausendjährigen Landschaftsgeschichte, in deren gestalterischem Mittelpunkt der Mensch mit seiner (land-)wirtschaftlichen Tätigkeit stand und nach wie vor steht.
Neben dieser historischen Entwicklung gibt es allerlei Wissenswertes rund um das bunte Treiben einer Wiese zu erfahren, zu hören und zu sehen.
Wir laden Sie zu dieser Zeitreise und einem ganz besonderen Ausflug in den Mikrokosmos einer blühenden und insektenumschwirrten Bergwiese ein.
Diese Ausstellung entwickelte die Grüne Liga Osterzgebirge e. V., ein sich intensiv mit den Wiesen des Osterzgebirges beschäftigender Naturschutzverein.