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Geschichte

Hoch über dem Müglitztal thront malerisch auf einem steil abfallenden Felsen das Schloss Lauenstein, ein Kleinod sächsischer Renaissancearchitektur.

Über den Ursprung der Burg schweigen die historischen Quellen. Gegründet wurde Lauenstein sehr wahrscheinlich um 1200 als eine Grenzburg. Ob diese von den Markgrafen Meißens oder dem böhmischen Adelsgeschlecht der Hrabischitzer zur Sicherung ihres Landes angelegt wurde, ist ungewiss. Erstmals schriftlich erwähnt wurde Lauenstein 1241. Noch heute erinnert die Ruine auf dem äußeren Felssporn an die mittelalterliche Burg.

Der beeindruckende Wappensaal, der Vogelsaal, das Musikzimmer und viele interessante Details zeugen noch heute von der Kunstsinnigkeit des Bauherren Günther von Bünau (1557 - 1619) und der nachfolgenden Generationen der sächsischen Adelsfamilie, die drei Jahrhunderte auf Lauenstein residierten. Qualitätsvolle Porträtplastiken - entstanden Anfang des 17. Jahrhunderts - haben sich in der Kapelle und im Turmzimmer erhalten. Der rekonstruierte Park im Barockstil und der Kräutergarten mit seinen erzgebirgstypischen Nutz- und Zierpflanzen rahmen die Schlossanlage.

Das Hauptschloss wurde in den vergangenen drei Jahrzehnten umfassend saniert und restauriert und beherbergt heute das Osterzgebirgsmuseum. Teile des Wirtschaftshofes wurden bis 2020 saniert und werden nun als Puppentheater, Turnraum und Veranstaltungskeller genutzt.

1241

wird ein „Christianus de Lewensteine“ als Zeuge des Markgrafen Heinrich in Tharandt genannt

1289

wird „castrum Leuensteyn“ unter den Besitzungen aufgeführt, die der Sohn des Markgrafen Heinrich des Erlauchten (1218 - 1288), Friedrich, an den Böhmenkönig abzutreten gedachte

1320

verpfändet Albrecht der Ältere – Burggraf von Leisnig – Lauenstein an Herrmann Burggraf von Meißen: hier wird Lauenstein bereits als „Schloss“ bezeichnet

um 1340

Herren der Burg sind die von Bergau, zum ersten Mal werden der Ort Lauenstein und auch Eisenhammerwerke um Lauenstein erwähnt

1372

durch Kaiser Karl IV. (1316 - 1378) und Sohn Wenzel (1361 - 1419) in gemeinsamer Erbeinigung mit dem Markgrafen von Meißen wird Lauenstein als böhmisches Lehen erklärt, dabei beanspruchen allerdings die sächsischen Markgrafen die landesherrlichen Rechte in diesem Gebiet

1374 bis 1436

Herren von Kürbitz residieren auf dem Schloss als Aftervasallen der Herren von Bergau

1449

Kurfürst Friedrich II. der Sanftmütige (1412 - 1464) kauft die Bergwerke von Altenberg und Zinnwald und in diesem Rahmen auch Burg Lauenstein, Vögte verwalten die Burg

1459

im Vertrag von Eger wird Lauenstein als erbliches böhmisches Lehen an Sachsen übertragen, das Lehensverhältnis erlischt erst 1806

1464

verkauft Kurfürst Friedrich II. der Sanftmütige Burg und Stadt Lauenstein an den Ratsherren von Freiberg und Bergwerksbesitzer Hans Münzer, dieser ist maßgeblich an der bergbaulichen Erschließung der Lauensteiner Region beteiligt

1490

gehen Burg und Stadt an Münzers Verwandten Stephan Alnpeck d. J., dieser verschafft dem Ort städtische Vorrechte

ab 1517

Schloss und Lauenstein im Besitz der von Bünau, wird innerhalb der Familie bis 1821 weiter vererbt

1594

verheerender Stadtbrand: große Verdienste beim Wiederaufbau durch Günther von Bünau (1557 - 1619), dieser hatte Lauenstein nach dem Brand übernommen - lässt Schloss und Kirche neu mit Kunstwerken durch die Pirnaer Bildhauer Michael Schwenke (1563 - 1610) und Lorentz Hörnig (1575 - 1624) ausstatten, u. a. werden der Wappen- und der Vogelsaal reich ausgestattet. Weitere Stadtbrände: 1643, 1668, 1806, 1858

1821

erwirbt Graf Carl Ludwig August von Hohenthal-Dölkau das Schloss, nach dessen Tod 1826 in Besitz der Hohenthal-Püchaus

1852 bis 1899

beherbergt das Schloss im Ostflügel Geschäftsräume des Königlichen Amtsgerichts und Amtsgerichtswohnungen

1945

verlieren die Hohenthal-Püchaus durch Bodenreform das Schloss, dies geht in Landeseigentum über, dann wird es Eigentum der Stadt Lauenstein, Wohnungen für Flüchtlinge und Umsiedler werden im Schloss eingerichtet, Kinderhort und Jugendclub befinden sich ebenfalls im Schloss

1950er Jahre

eröffnen Bürger im Schloss ein Heimatmuseum, dieses muss später wegen Baufälligkeit wieder schließen

Mitte 1970er Jahre

beginnen Instandsetzungsarbeiten am Schloss und Restaurierung einiger Räume

1980

wird das Museum neu eröffnet

1990er Jahre

beginnen die Sicherungsarbeiten an der Burgruine, die Rekonstruktion der barocken Parkanlage und die Erweiterung des Museums

Heute

beherbergt das Schloss das Osterzgebirgsmuseum. Das Schloss mit Museum befindet sich in Trägerschaft der Stadt Altenberg. Es wird durch den Kulturraum Elbtal - Sächsische Schweiz - Osterzgebirge gefördert

2019

werden das Lauensteiner Schloss sowie die Lauensteiner Kirche UNESCO-Welterbe als Bestandteil der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří

2018 bis 2020

wird der Ostflügel des Wirtschaftshofes saniert. Dieser kann heute im fertig gestellten Teil öffentlich genutzt werden. Zu den neu eingerichteten Räumen gehören ein Puppentheater, ein Turnraum und der sogenannte Malzkeller.